BSB-HYMNE
Gedanken zum Text
von Birgit Schönberger
Als Oberst a.D. Richard Drexl seine Idee an mich herantrug, dem BSB eine Hymne zu dichten, hatte ich zwei Vorbehalte. Zunächst war mir das Gedankengut des BSB zu wenig vertraut, und außerdem habe ich großen Respekt vor dem enormen Schatz bester Dichtung in deutscher Sprache, der mich sehr zurückhaltend sein lässt, noch Laienhaftes hinzu zu fügen. Der Initiator versorgte mich mit der Geschichte des Bundes und mit einer Liste der Schlüsselworte, die Verwendung finden konnten. Schließlich packte mich doch die Lust, es zu versuchen. Entstanden ist die nachfolgende Hymne, eine Verquickung der gegebenen Vokabeln mit eigenen Anliegen. Dazu ein paar Worte:
1. Strophe:
Heimat – darf man das heute noch sagen? Aber Ja! Wir brauchen sie mehr denn je!
Sinn ergibt - (war mir wichtig) schlechte Übersetzer kleben an einzelnen Wörtern, statt den Sinn zu übertragen. Besonders im Amerikanischen finden wir die großen Macher; da wird Liebe „gemacht“, Freundschaft „gemacht“, Krieg „gemacht“ und auch Sinn „gemacht“ – welch ein Unsinn! Eine Sache kann einen Sinn haben, es kann sich auch durch Einsicht, Abwägung, Diskussion ein Sinn ergeben, aber machen können wir ihn nicht.
Treu‘ und Glauben werden oft in einem Atemzug genannt. Das kommt nicht von ungefähr. Es ist überlebenswichtig, dass wir uns zu unseren christlichen Wurzeln bekennen, auf denen Grundgesetz und Rechtsprechung genauso fußen wie der gesellschaftliche und familiäre Jahresablauf.
Fahnen gehören zur Hymne und verorten uns zunächst in Bayern, aber auch in der Bundesrepublik.
eure Kinder ahnen, dass ihr den Frieden wollt. „Frieden schaffen ohne Waffen“ wäre unser aller frommer Wunsch. Die Realität sieht leider so aus, dass, wer Frieden bewahren will, sich bewaffnen muss. Das ist zunächst ein Widerspruch, den besonders junge Menschen ablehnen. Und doch ahnen sie vielleicht den wirklichen Wert eines Verteidigungsheeres.
Kehrreim: Wer zusammengehört, sich zur Gemeinschaft bekennt muss auch feiern können – hoch die Becher!
2. Strophe:
Seid wachsam . . . und beherzt – Unsere Demokratie stößt an ihre Grenzen, wenn die freie Meinungsäußerung dazu führt, dass alle und jeder gehört und beachtetwerden will; es entsteht Orientierungslosigkeit. Wie wichtig sind dann Menschen, die klar und sicher Wege aufzeigen.
3. Strophe:
Tradition und Werte – Was eint uns denn, was fördert den Zusammenhalt? Es sind Gemeinsamkeiten auf der Basis dessen, was wir unseren Vorfahren verdanken. Wenn wir keine gemeinsame Sprache mehr sprechen, keine gemeinsamen Lieder mehr kennen, Kultur nur noch erhebend ist, wenn sie möglichst exotisch daherkommt, dann wird es jungen Menschen schwerfallen, stolz auf ihr Land zu sein; es fehlt generationenübergreifend der „Kitt“ der Zusammengehörigkeit.
aus Krieg lernen – die Vergangenheit kennen und bewerten können, ist die eine Seite der Medaille. Mit diesem Wissen ausgerüstet weder kriecherisch, noch überheblich die eigene Welt gestalten, Visionen haben und – ein Apfelbäumchen pflanzen, wenn morgen die Welt untergehen soll . . . Es würde mich sehr freuen, wenn diese Hymne helfen könnte, den Zusammenhalt in den Vereinen und Kameradschaften weiter zu festigen. – Was schweißt mehr zusammen als gemeinsames Singen? Als unverwechselbares Erkennungszeichen des BSB könnte die Hymne identitätsstiftend für den Bund sein und anziehend auf viele Mitmenschen wirken.